Function Analysis
Real Functions
Unter einer reellen Funktion versteht man die Abbildung, die jedem mit genau eine reelle Zahl aus einer Wertemenge zuordnet:
Nullstelle
Eine Funktion besitzt eine Nullstelle in , falls gilt. Der Funktionsgraph schneidet die x-Achse in einer Nullstelle der Funktion.
Gerade
Eine Funktion heisst gerade, falls für alle gilt. Der Funktionsgraph einer geraden Funktion ist spiegelsymmetrisch zur y−Achse.
Die Funktion ist gerade.
Ungerade
Eine Funktion heißt ungerade, falls für alle gilt. Der Funktionsgraph einer ungerade Funktion ist punktsymmetrisch zum Koordinatenursprung.
Die Funktion ist ungerade.
Polynomfunktion
Eine Funktion der Form:
mit heisst Polynom vom Grad . Die reelen Zahlen heissen Koeffizienten der Polynoms.
ist ein Polynom 3. Grades. ist ein Polynom 7. Grades.
Linearfaktoren
Ist eine Nullstelle des Polynoms -ten Grades von , dann wäre ein Linearfaktor von :
Jedes Polynom -ten Grades hat höchstes n verschiedene Nullstellen. Besitzt ein Polynom -ten Grades Nullstellen dann lässt es sich als Produkt aus Linearfaktoren darstellen:
Zerlegung in Linearfaktoren
Die Abspaltung eines Linearfaktors erreicht man am besten mit Polynomdivision.
Durch einsetzen, dass eine Nullstelle des Polynoms d.h.
Wir erhalten dadurch: . kann dann weiter mit der Polynomdivision zerteilen um die weiteren Linearfaktoren zu erhalten.
Rationale Funktion
Eine rationale Funktion ist eine Funktion, die sich als Bruch von zwei Polynomfunktion und darstellen lässt.
Ein Polynomfunktion ist eine rationale Funktion wo .
Echt rationale Funktionen
Wenn
Unecht rationale Funktionen
Wenn
Eigenschaften
Sei eine rationale Funktion. Mit Zähler und Nenner soweit möglich in Linearfaktoren zerteilt und gemeinsame Linearfaktoren gekürtzt
Nullstellen
Die im Zähler() verbleibenden Linearfaktoren ergeben die Nullstellen der Funktion .
Polstellen
Die im Nenner ()verbleibenden Linearfaktoren ergeben die Polstellen der Funktion .
Pollstelle -ter Ordnung
Ist Linearfaktor im gekürzten Nenner in -ter Ordnung dann nennt man die Stelle eine Polstelle −ter Ordnung.
Pollstelle mit Vorzeichenwechsel
Es sei eine Pollstelle -ter Odnung.
- Ist gerade, so handelt es sich um eine Pollstelle ohne Vorzeichenwechsel.
- Ist ungerade, so handelt es sich um eine Pollstelle mit Vorzeichenwechsel.
hat bei eine Pollstelle mit Vorzeichenwechsel. hat bei eine Pollstelle ohne Vorzeichenwechsel.
Defintionslücken
Vor dem kürzen sind die Nullstellen im Nenner() für rationale Funktionen nicht definiert. Sie müssen explizit aus dem Definitionsbereich der Funktion herausgenommen werden, man spricht von Definitionslücken.
Hebbare Definitionslücken
Die vollständig weggekürzten Linearfaktoren im Nenner geben die hebbaren Definitionslücken der Funktion an.
Verhalten rationale Funktionen im Unendlichen
Genau gleich wie [[2-Folgen#Rationale Folgen]]. Sei eine rationale Funktion, dann gilt für den Grenzwert:
Umkehrfunktion
Eine Funktion heisst umkehrbar, wenn aus stets folgt Ist die Funktion umkehrbar, dann gibt es zu jedem genau ein wird Umkehrfunktion genannt.
Potenzfunktion
Polynomfunktion der Form für Potenzfunktion haben Wurzelfunktion als Umkehrfunktion und umgekehrt.
hat hat
Wurzelfunktion
Die Funktion für n gerade , für n ungerade heisst -te Wurzerlfunktion mit .
Exponentialfunktion
mit Eulersche Zahl heisst Exponentialfunktion.
Rechenregeln der Exponentialfunktion
Logarithmusfunktion
Die Umkehrfunktion zu Exponentialfunktion wird natürliche Logarithmusfunktion genannt.
Rechenregeln der Logarithmusfunktion
- weil
Trigonometrische Funktionen
Sinus- und Cosinusfunktion sind periodisch mit der Periode , d.h. es gilt
Die Funktionsgraphen von Sinus- und Cosinusfunktion sind kongruent. Durch Verschiebung um nach links, geht die Cosinus-Kurve aus der Sinus-Kurve hervor.
Trigonometrischer Pythagoras
Sinus
Cosinus
Tangens
Cotangens
Grenzwert einer Funktion
ist für nicht definiert, hier besteht eine Definitionslücke. Wir können den Funktionswert an der Stelle zwar nicht berechnen, aber mit einer Folge beliebig nahe an die Definitionslücke herantasten.
Rechtseitigen Grenzwert
Die Folge für konvergiert gegen 0. Wir können somit die Folgenglieder in die Funktion einsetzen:
Wir vermuten, dass die Funktionswerte gegen den Grenzwert 2 konvergieren. Es gilt also für jede beliebige Folge , dass gilt. Man schreibt daher:
und bezeichnet diesen Wert als den rechtseitigen Grenzwert der Funktion an der Stelle
Linkseitigen Grenzwert
Wir wollen nun eine Folge betrachten, die sich von links dem Wert 0 nähert. Z.B . Hier erhalten wie folgende Wertetabelle beim einsetzen:
Aus der Wertetabelle entnehmen wir auch hier, dass die Folge der Funktionswerte gegen den Wert 2 konvergiert. Man schreibt daher:
und bezeichnet diesen Wert als den linkseitigen Grenzwert der Funktion an der Stelle
Zusammenfassung Grenzwert einer Funktion
Betrachtet man bei der Grenzwertbetrachtung einer Funktion an der Stelle nur Zahlenfolgen , die kleinere Werte als enthalten, dann bezeichnet man den Grenzwert als Linkseitigen Grenzwert
Zahlenfolgen mit grösseren Werten als erzeugen den Rechtseitigen Grenzwert
Streben für jede gegen konvergente Zahlenfolge die Funktionswerte gegen denselben Wert , dann besitzt die Funktion an der Stelle den Grenzwert
Rechenregeln für Funktionsgrenzwerte
Seien und zwei Funktionen mit dem gleichen Grenzwerten bei dann gilt:
- für und
Stetigkeit
Eine Funktion heisst stetig, wenn ihr Graph kein Loch und keinen Sprung aufweist, d.h. wenn man beim Zeichnen ihres Graphen den Stift nicht absetzen muss.
Eine Funktion heisst an einer Stelle stetig, wenn der Grenzwert von für existiert und mit dem Funktionswert an der Stelle übereinstimmt:
Eine Funktion, die an jeder Stelle ihres Definitionsbereiches stetig ist, nennt man eine stetige Funktion (auf ).
Existiert der Grenzwert hingegen nicht oder ist er nicht gleich wie der Funktionswert, so ist die Funktion an dieser Stelle unstetig.
Hebbare Unstetigkeitsstelle
Wenn bei einer Funktion f der linksseitige Grenzwert und der rechtsseitige Grenzwert existieren und gleich sind aber nicht mit dem Funktionswert übereinstimmen oder die funktion an nicht definiert ist, dann kann man eine neue Funktion definieren, die an der Stelle stetig ist. Die Stelle heisst hebbare Unstetigkeitsstelle
Stetige Funktionen
- Polynomfunktion sind für stetig.
- Exponentialfunktionen sind für stetig.
- Logarithmusfunktionen sind für stetig.
- Trigonometrsiche Funktionen sind für stetig.
- Hyperbelfunktionen sind für R stetig.
Rechenregeln für Stetige Funktionen
Sind die Funktionen und auf ihrem ganzen Definitionsbereich stetig, insbesonders an der Stelle gilt:
- ist ebenfalls stetig in
- ist ebenfalls stetig in
- ist ebenfalls stetig in , falls
- Die Komposition von ist ebenfalls an der Stelle stetig
Steigung
Die allgemeine Geradengleichung lautet:
ist dann die Steigung der Geraden.
Sekante - Differenzenquotient
Eine Gerade durch 2 Punkte und heisst Sekante. Die Steigung der Sekante wird Differenzenquotient genannt.
Gleichung der Sekante lautet:
Tangente - Differenzialkoeffizient
Eine Tangente einer Funktion im Punkt ist eine Gerade durch einen Punkt . Der Grenzwert des [[#Sekante - Differenzenquotient]] wird als Differnzialkoeffizient, dafür gibt es verschiedende Schreibweisen:
Gleichung der Tangente lautet:
Existiert der Grenzwert des Differenzenquotienten dann nennt man die Funktion differenzierbar an der Stelle . Der Grenzwert wird als Ableitung der Funktion an der Stelle .
Ableitungsfunktion
Die Funktion heisst die Ableitungsfunktion von oder kurz Ableitung von . Die Ableitungsfunktion ordnet jedem Wert x die Steigung der Tangente an der Stelle x zu.
Höhere Ableitung
Exisitiert zu einer Funktion Ableitung und ist wieder differenzierbar, so bezeichnet man deren Ableitung als zweite Ableitung . Es gilt also Die -te Ableitung für schreibt man , die Funktion ist dann -mal differenzierbar.
Differenzierbarkeit und Stetigkeit
- Jede differenzierbare Funktion ist auch stetig und hat an allen Stellen eine eindeutige Steigung.
- Ist eine Funktion an der Stelle nicht stetig, dann ist sie dort auch nicht differenzierbar.